Treffen der Einführungsgruppe am 23.3.2019

Ich finde das wunderbar, wie ihr lachen könnt

-   An einem Samstag im März trafen sich Lotte, Hildegard, Karin, Hildegard und Renate bei Marianne und Sepp in Dörnbach. Der Tag war geprägt von herzlicher Gastfreundschaft, die sich einerseits in einem wunderbaren Frühstück und Mittagessen äußerte, andererseits in der freundlichen und umsichtigen Tagesgestaltung. Dieser Märztag war so schön und warm, dass man bereits im Garten sitzen und spazieren konnte. Der Garten präsentierte sich in voller Pracht mit einem bereits in Blüte stehenden Marillenbaum!

-   Vormittag: Von Gott sprechen in unserer Zeit
Sepp leitete unser Gruppengespräch mit einigen bedenkenswerten Impulsen ein. Die Texte (Textfragmente) und Gedanken, die er uns dafür mitbrachte, wären jeder für sich ein ausführliches Thema gewesen!

Das Reden von Gott steht in einem geschichtlichen Prozess, es verändert sich. Die Worte unseres Glaubensbekenntnisses und unserer Liturgie wurden in einer Weltanschauung formuliert, die es nicht mehr gibt, in einer Welt, in der keine/r von uns lebt, nämlich im antiken Weltbild. Können wir Gott als „höchstes Wesen“ denken? Wäre das noch Gott? Wenn Er (Sie/Es) nicht ein Wesen unter anderen ist, kann Gott nur das SEIN selbst sein, die erste/letzte Wirklichkeit, der tiefste GRUND von allem, die MACHT, die in allen Wesen das Leben hervorruft, das absolute GEHEIMNIS hinter allem ……

Dies schließt die Erkenntnis ein, dass wir von Gott nicht in Begriffen der Information, der objektiven Wissenschaft sprechen können. Das Reden von Gott kann nur mythologisch, bildhaft, legenden- und gleichnishaft sein. Wir sprechen vom absoluten Geheimnis hinter allem.

In den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde die Gottesthematik ganz neu aufgeworfen: Wie kann man nach Auschwitz von Gott sprechen? Insbesondere Dorothee Sölle und Johann Baptist Metz stellten viele Fragen. Die Herausforderungen sind offengeblieben. Die Theologie ist in ihrer Gottesrede und in ihren eschatologischen Aussagen zurückhaltender und karger geworden. Theologie hat Ernst gemacht mit der Erkenntnis, dass alle unsere Aussagen über Gott mehr unähnlich sind als ähnlich.

Ein Text von Andreas Knapp führte uns in die Gegenwart, in ganz konkrete Lebenswirklichkeiten. Auch A. Knapp fragt, wo angesichts der verbreiteten objektiven, informativen Sprache und gleichzeitig der zu beobachtenden Sprachlosigkeit im Angesicht existentieller Erfahrungen, die überlieferte Sprache von Gott ihren Platz hat. Es geht darum, eine Sprache zu finden, die durch das Benennen die eigenen Erfahrungen verstehbarer macht und um eine Sprache, die eine zusätzliche Dimension eröffnet, um eine poetische Sprache. Es geht um das Geheimnis.

-  Der Nachmittag wurde mit einer Wortgottesfeier und Eucharistiefeier begonnen.
Wir bedachten das Erlebnis des Mose am brennenden Dornbusch und teilten unsere Gedanken dazu.
Mitten im Alltag ruft er mich, spricht er mich an, macht mich neugierig. Und macht so einen ganz gewöhnlichen Ort zu einem besonderen … – zu einem Ort der Gottesbegegnung.

Aus einem Gebet von Dag Hammarskjöld:

Ich reise in mich hinein,
zum innersten Kern meines Seins,
in die tiefste Tiefe meines Herzens,
wo du wohnst.
An diesem tiefsten Punkt meines Wesens
bist du immer schon vor mir da.
Du schaffst, belebst, stärkst ohne Unterlass
Meine ganze Person.

-  Beim nachmittäglichen, fröhlichen Zusammensitzen bei Kaffee und Kuchen wurden Pläne für die nächsten Treffen geschmiedet und Lotte freute sich darüber, wie wir lachen konnten J! Ein Treffpunkt für einige von uns wird eine Tagung im Bildungshaus Seitenstetten zum Buch Rut sein, bei der Karin als Veranstalterin fungiert. Lotte spricht eine Einladung nach Vaduz aus für den Tag vor der Werktagung, die wir alle mit Begeisterung und Freude annehmen!

Renate Hintersteiner

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