Startwochenende mit der Gruppe der angehenden Frohbotinnen vom 26.-28.10. 2018

Am frühen Abend des Nationalfeiertages reisten die drei neuen Frauen und sechs Mitglieder der Gemeinschaft nach Dornbirn an. Mit einem guten Abendessen begann das Treffen im Haus der Gemeinschaft.
Dann war eine „Ankommrunde“ geplant. Den Mittelpunkt der Runde bildete eine Kerze mit drei Dochten, verschiedene kleine Dinge, die zu einem Symbol werden konnten: „Mit welcher Sehnsucht bin ich gekommen? Was hat mich aufbrechen lassen?“
Wir alle erzählten an Hand des ausgewählten Symbols von unserer Sehnsucht und unseren Wünschen  für den Beginn eines langen gemeinsamen Weges. So kamen wir uns ganz langsam näher.

In der Erzählung vom „Kleinen Prinzen “ von Saint-Exupéry gibt es folgenden wunderbaren Gedanken:
„…Wenn du einen Freund willst, so zähme mich!“
„Was muss ich da tun?“ sagte der kleine Prinz.
„Du musst sehr geduldig sein“, antwortete der Fuchs. „Du setzt dich zuerst ein wenig abseits von mir ins Gras. Ich werde dich so verstohlen, so aus dem Augenwinkel anschauen, und du wirst nichts sagen. Die Sprache ist die Quelle der Missverständnisse. Aber jeden Tag wirst du dich ein bisschen näher setzen können…“

Der nächste Tag begann mit einem sehr schönen Morgenlob und gewohnt gutem Frühstück.
So konnten wir gestärkt die  nächsten Schritte zueinander machen.
„Du setzt dich zuerst ein wenig abseits von mir ins Gras.“
Wieder in der Runde, bekam jede eine Schnur als  Sinnbild für ihren Lebensfaden, in den sie wichtige Lebensstationen knotete.
Es folgte dann eine intensive und dichte Zeit des Erzählens und Zuhörens, in der das anfangs gewählte Symbol zusätzlich manches verdeutlichte. Es war ein „stilles sich Näherkommen“.
„Ich werde dich so verstohlen, so aus dem Augenwinkel anschauen…“
Das Mittagessen a la Maria tat uns wohl. Ebenso wie die vielgestaltige Mittagspause.
Der nächste Schritt führte uns zu den Zielvorstellungen für die nächsten zwei Jahre.
Jede der drei in der Einführungsgruppe überlegte für sich ihre Vorstellungen und Wünsche und notierte sie auf eine Wabe. Das Team der Frohbotinnen überlegte und diskutierte aus Sicht der Gemeinschaft notwendige Ziele. Weitere Waben wurden beschrieben.
Mit Bienenfleiß legten wir alle unsere Waben zusammen.

Zu den Ziele der angehenden Frohbotinnen gehörten u.a.:
Spirituelle Vertiefung in der Gemeinschaft; den Glauben miteinander teilen; mein Leben mit einer Gemeinschaft verknüpfen; sich Gottes Sichtweise von der Welt zu eigen machen; inmitten der Zerstreuung Frohbotin sein; eine Entscheidungsgrundlage zum Weitergehen bekommen.

Ziele, die wir Frohbotinnen aus der Sicht unserer Gemeinschaft sehen:
die Herausforderung annehmen, alle unsere Kräfte für das Heil der Welt einzusetzen; Herausforderung aber nicht Überforderung; Vertraut werden mit und Beheimatung in der Gemeinschaft (Regel, Mitglieder, Lebensweise, Sendung, Geschichte, Lk 4,18…)

Nach dem Austausch der Zielvorstellungen, überlegten wir alle gemeinsam, welche Inhalte, Erfahrungen, Erlebnisse, Lernorte für das Gehen in Richtung der genannten Ziele notwendig sein werden:

  • Die Geschichte der Gemeinschaft kennenlernen
  • Regel lesen und interpretieren auf dem Hintergrund der Öffnung der Gemeinschaft und des eigenen Lebens.
  • vertieftes Verständnis der Bibel
  • Miteinander Situationen, die Zeichen der Zeit, mit unserer Sendung verbinden
  • Bibel, Regel, Leben so reflektieren, dass wir im Geiste der Gemeinschaft unterwegs sind.
  • Eigenverantwortung reflektieren
  • Austausch mit Frohbotinnen, die im Beruf stehen und mit jenen, die ihre Sendung in der nachberuflichen Phase leben.
  • „Zusammenwachsen“ mit der Gesamtgemeinschaft
  • Interne Kommunikation pflegen, Gemeinschaft erleben, feiern

Diese Themen sollen an verschiedenen Lernorten wie Ostertagung, Werkversammlung, Einkehrtage, Exerzitien, regelmäßige Treffen der Kleingruppe und der gesamten Einführungsgruppe, div. Angebote in Vorarlberg bzw. in Oberösterreich, Niederösterreich und Wien erfahrbar werden.

Am Abend erzählten wir Frohbotinnen von den Regelmäßigkeiten unserer spirituellen, gemeinschaftlichen Praxis:
Täglich | Morgenlob, Bibellesen, Regellesen, Gebet der liebenden Aufmerksamkeit, etc.
Monatlich | Einkehrtag, intensiveres Bibel- und Regellesen, Treffen mit der Region
Jährlich | Exerzitien, Ostertagung, Werkversammlung

Am Sonntag feierten wir im Raum der Stille eine Wortgottesfeier, in dem unsere grundlegende Bibelstelle, Lk 4,16 – 21 im Mittelpunkt stand. Mit unseren Symbolen vom Anfang gaben wir unsere Sehnsucht und Hoffnung auf ein gutes Weitergehen Ausdruck. Zum Schluss überreichte Brigitte den drei angehenden Frohbotinnen den Holzschnitt Lk 4,18 von Walter Habdank.

Mit einer Abschlussrunde und anschließend einem feinen Mittagessen endete das erste Einführungswochenende.

Hildegard und Brigitte

Weitere Details für den Weg in die Gemeinschaft

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