Ostertagung am 22.4.-23.4.2019
Emmaus in unserer Gemeinschaft
Brigitte erzählte die Emmausgeschichte (Lk 24,13-35) mit Bezug auf unser eigenes Leben und betonte einzelne Elemente: wir gehen miteinander – wir erzählen uns, was geschehen ist – wir sind uns bewusst (aus unserer zeitlichen Nachfolgestellung), dass Jesus mit uns geht.
Zur Versinnbildlichung des Weges der Gemeinschaft gestalteten Friederike Hafner und Martha Greußing ein wunderschönes textiles Webstück, das auch zur Meditation des eigenen Lebensweges einlud.
Es folgten Erzählgruppen, die am Nachmittag fortgesetzt wurden sowie das Plenum. Kärtchen aus den Gruppen wurden vorgelesen und an den Weg gelegt. Eine schöne, meditative Stimmung breitete sich aus.
Das Erzählen und Aussprechen von Erlebnissen kann eine therapeutische Funktion haben. Die Emmausjünger zeigen: Ein vertrautes Gespräch verbindet und belebt (sie machen sich auf den Weg zurück, um ihre Erlebnisse den FreundInnen zu berichten). Anmerkung: Wem erzähle ich zuhause von dem Guten, das mir heute aufgegangen ist? Wozu bewegt/treibt mich diese Erfahrung?
Daniela Kastner sandte aus Bolivien ein persönliches Zeugnis einer Emmaus-Erfahrung, das im Plenum vorgelesen wurde.
Die Gedanken unserer Emmauserzählungen wurden in die abendliche Eucharistiefeier mitgenommen.
Gedenken an Veronika Bönecke
Nach dem Abendessen am Montag wurde in der Kapelle eine Gedenkfeier für Veronika Bönecke gehalten. Berührende persönliche Erinnerungen wurden geteilt.
Joop Roeland: Ostern ……Die Gestorbenen wird man nennen: die Erwachten oder auch: die Neugeborenen
Der Dienstag begann nach Morgenlob und Frühstück mit einer Morgenrunde im Plenum. Diese gab uns die Möglichkeit, die Eindrücke des vorigen Tages noch einmal zu vergegenwärtigen und half, einen Übergang zum neuen Thema finden.
Evangelische Räte neu denken
Die Ordensgemeinschaften Österreichs haben einen dreijährigen Themenschwerpunkt beschlossen. Die evangelischen Räte sollen neu gedacht werden: Gemeinsam – wach – einfach. In den letzten Monaten haben sich die Frohbotinnen in den Regionen damit auseinandergesetzt, wie sie mit den Gelübden in Hinblick auf die Öffnung der Gemeinschaft umgehen wollen.
Brigitte verband die Emmauserfahrungen der Jünger mit den neuen Begriffen.
gemeinsam: Gemeinsam waren die Jünger unterwegs, konnten gemeinsam das bewältigen, was sie bewegt hat. Jesus schickte die Jünger zu zweit aus, damit sie schwierige Situationen nicht allein bewältigen mussten.
wach: Die beiden Jünger waren wach – spätestens, als sie in Emmaus angekommen waren. Sie haben Jesus im Zeichen des Brotbrechens erkannt (im Alltäglichen). Es braucht eine große innere Aufmerksamkeit, um Auferstehungserfahrungen wahrnehmen zu können, um Gottes Wirken im eigenen Leben und in der Welt spüren zu können.
einfach: Das einfache Zeichen des Brotbrechens. Kein neuer Kult, kein Wertgegenstand, nein: etwas Einfaches und Alltägliches wurde zum Erinnerungs- und Anwesenheitszeichen.
Zu diesen neuen Begriffen wurden im Open space Gedanken, Einfälle, Anmerkungen, Ideen, Erweiterungen, Erläuterungen, Bedenken …… gesammelt und im Plenum zusammengetragen.
Mit Dank für das einander Geschenkte und alles Empfangene und der Bitte „Geh mit uns auf unserm Weg“ wurde die Ostertagung liturgisch beendet.
Renate Hintersteiner