50 Jahre Unidad Educativa Lotte Salzgeber in San Ignacio am 20.5.2018

Fast ein ganzes Jahr Vorbereitung für vier Tage Fest mit vielfältigstem Programm - so wurde das 50-jährige Bestehen der Schule in San Ignacio in Bolivien gefeiert.

Der erste Aufmarsch der ganzen Schule galt der Eröffnung des neuen Tores am Eingang zum Schulareal, das von der Gemeinschaft zu diesem Anlass gestiftet wurde. Dazu gehörten Ansprachen, ein Tanz der Mädchen und das Lösen des roten Bandes durch die beiden Vertreterinnen aus Europa, Karoline Artner und Brigitte Knünz. Hinterher blies die schuleigene Musikkapelle den Marsch.

Am selben Tag startete die Nacht der Talente. Hier konnten sich Gruppen oder Einzelpersonen aus allen Schulen der Stadt melden und ein Lied, ein Gedicht oder ein Theaterstück darbieten. Und so standen ein kleines Streichorchester ebenso auf der Bühne wie acapella-SängerInnen, Rapper oder junge SchauspielerInnen. Alle wurden von einer Jury bewertet. Bei der Preisverleihung gab es - wie in San Ignacio üblich - gebratene Hühnchen für die Besten.

Am folgenden Tag, dem Pfingstsamstag, begann die Vigilfeier mit einer Messe in der Kathedrale. Wieder waren alle SchülerInnen und LehrerInnen dabei. Anschließend zogen die etwa 300 Personen mit ihren selbstgebastelten Laternen betend und singend in einem eindrücklichen Zug bis zur Schule. Dort erwartete die Gäste ein Spiel zu den sieben Gaben des Heiligen Geistes, das die Jugendpastoralgruppe des Internates vorbereitet hatte. Dazwischen wurde immer wieder gesungen - mit Animation, versteht sich. Da alles im Freien stattfand, war es am Ende (um ca. 23.00 Uhr) empfindlich kalt geworden. Nicht nur deswegen ging man danach gerne heim - schließlich sollte man ja halbwegs ausgeschlafen sein für den nächsten Tag, der für die SchülerInnen bereits um 7.30 Uhr weiter ging...

...denn um 8.30 Uhr war der feierliche Pfingst- und Jubiläumsgottesdienst mit Bischof Robert Flock.
Selbstverständlich wurden auch hier Aufgaben von Schülerinnen und Lehrerinnen übernommen.
Anschließend kam der Fotosturm - die Bolivianer lieben es, sich mit allen möglichen Menschen fotografieren zu lassen.

Am Nachmittag war Bingo und Tanz angesagt. Neben den SchülerInnen waren besonders die Absolventinnen der vergangenen Jahrzehnte dazu eingeladen. Und da kamen wir Europäerinnen ordentlich ins Staunen:
Etliche Jahrgänge ließen sich extra für dieses Fest T-Shirts mit ihrem Abschlussjahr und den 50 Jahren Granja Hogar bedrucken und traten so als Gruppe auf. Und mehr noch: Sie legten Geld zusammen und kauften damit Geschenke für die Schule und das Internat - und zwar ausschliesslich praktische Dinge, die man - aus eigener Erfahrung - dort gut brauchen konnte: einen großen Spiegel für die Schneiderei, eine Nähmaschine, Bügelbretter und -eisen, Gartenstühle, Kaffeehäferl und und und.
Die glücklichen Gewinner des Bingo-Spiels bekamen wieder die begehrten Hühnchen - und auch der Tanz dazwischen kam nicht zu kurz.

Der offizielle Festakt mit viel Prominenz fand dann am folgenden Morgen statt. Begleitet von der Militärmusik zogen erst die Fahnenträger, dann alle anderen SchülerInnen und LehrerInnen in ihrer Festtagsuniform von der Schule zum Hauptplatz, wo ein großer, schön geschmückter Saal alle erwartete. In einem vielseitigen Programm mit Reden, Hymnen, Tänzen und Ehrungen wurden die 50 Jahre und alle Mitwirkenden dieser Zeit gewürdigt. Nach einem zweistündigen Festakt lud Daniela Kastner als Leiterin der Granja Hogar zum Ausklang in die Schule ein. Dort gab es zwei Filmpräsentationen von der Geschichte bis heute - und anschliessend Kuchen und Chicha, das traditionelle Maisgetränk.

Es waren überwältigende Feier- und Festtage, wofür alle Mitwirkenden Hochachtung und großen Dank verdienen: die LehrerInnen, Angestellten im Internat, im Haus und in der Küche und natürlich die SchülerInnen, die unzählige Stunden gebastelt, geprobt, gebacken und geputzt haben.

Gracias al todos!

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