50 Jahre Bildungshaus Batschuns am 8.12.2015
Am Beginn der Feierlichkeiten stand ein Gottesdienst. Wie könnte es auch anders sein, ist doch das Wort Gottes das Fundament der Gemeinschaft der Frohbotinnen, das was beseelt und beflügelt, was Halt und Orientierung gibt. Was im Gottesdienst ganz besonders spürbar wurde, war die Gemeinschaft. Hier hatten sich Frauen und Männer eingefunden, die in besonderer Verbindung zum Haus und zueinander stehen, vielfach über Jahrzehnte schon: FreundInnen und FörderInnen, ehrenamtliche und hauptamtliche MitarbeiterInnen, ReferentInnen und natürlich die Frohbotinnen selbst. Schon der Gesang machte klar: hier wird nicht nur gemeinsames Liedgut geteilt, hier wird Glauben und Hoffnung geteilt.
In seiner Predigt verband Dekan Erich Baldauf die biblische Erzählung von der Erwählung Marias mit jenen Dimensionen, die Bildung in sich birgt. Das Wort des Engels bringt Verständnis und Orientierung, es macht Mut auf die Zukunft hin.
Humorvoller Festakt
Beim ersten Teil des Festaktes im großen Saal standen Gruß- und Dankworte am Programm, sechs Frauen und Männer brachten sie ein: Bernadette Mennel (Landesrätin), Walter Schmolly (Caritas-Direktor), Hans Rapp (Vorsitzender der ARGE Erwachsenenbildung), Hubert Petrasch (Geschäftsführer des Forums Katholischer Erwachsenenbildung Österreich), Kilian Tschabrun (Bürgermeister) und Brigitte Knünz (Leiterin des Werkes der Frohbotschaft). Zwischen den Reden sorgte Sepp Gröfler dafür, dass der "Kopf leer werde". Dem Humoristen gelang es, Worte der Redenden aufzugreifen, kritisch zu hinterfragen oder in Wortspielen in andere Zusammenhänge zu setzen. Er verstand es, die Gäste in Bewegung zu bringen, kleine Gesten hatten dabei ungeahnte Wirkungen. Das Publikum dankte mit Gelächter und Applaus.
Bei den Reden wurde klar, welche Bedeutung das Bildungshaus hat - sowohl für Einzelne als auch für ganz Vorarlberg, sogar für ganz Österreich. Walter Schmolly, der Gruß und Dank der Diözese überbrachte, sprach vom "Reichtum und Segen, der durch das Bildungshaus Batschuns in unser Land und weit darüber hinaus geflossen ist". Zwei Wünsche gab er den Verantwortlichen mit ins neue Jahrzehnt: "Bleibt draußen zuhause" und "pflegt weiterhin die Pfade zur geistlichen Erfahrung".
Hans Rapp, der als Vorsitzender der ARGE Erwachsenenbildung und Leiter des Bildungswerkes guten Einblick in die Bildungslandschaft hat, hob in seinen Worten den Weitblick des Hauses hervor. In so manchen Themenbereichen wurde hier Pionierarbeit geleistet. Der interreligiöse und interkulturelle Dialog sowie Themen im Pflegebereich sind nur zwei Beispiele dafür.
Brigitte Knünz, Leiterin der Frohbotinnen brachte in ihren Worten Dank zum Ausdruck. Sie nannte alle, die beteiligt sind an dem Geschehen im Bildungshaus, von den ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, die Wochenenddienst machen bis zum Leiter des Hauses, Christian Kopf. Sogar die TeilnehmerInnen der Veranstaltungen kamen in ihren Dankesworten vor, denn "alles was sie an Gutem, an Interesse und Offenheit ins Haus tragen, wirkt sich hier aus".
Biblische Verbindung
Im zweiten Teil des Festaktes kam Christiane Koch, Professorin für biblische Theologie in Paderborn zu Wort. Sie verglich das Bildungshaus mit dem "Haus der Rahab", von dem im Buch Josua erzählt wird. Es war Zufluchtstätte für jene Kundschafter, die ins Gelobte Land geschickt worden waren. In der Begegnung mit Rahab wurde ihnen bewusst, dass die Verheißung Gottes lebendig war. In diesem Bewusstsein gelang es den Kundschaftern schließlich, die Israeliten dazu zu bewegen, in das Land einzuziehen.
Der Festakt mündete ins das gemeinsame Mittagessen, bei dem die Gäste die große Gastfreundschaft des Hauses genießen durften. Zum Abschluss des Tages versammelten sich wieder alle in der Hauskapelle zur feierlichen Marienvesper, die vom Vorarlberger Madrigalchor gestaltet wurde. Die Vesper schloss den Bogen, von Maria zu den Frohbotinnen - Frauen die Gottverbundenheit und Mut verkörpern.
aus: kath-kirche-vorarlberg.at / Begle