Nach einem erfüllten Leben, zuletzt verbunden mit einem stetigen Nachlassen ihrer Kräfte, hat sich Rosmaries Wunsch, in den Himmel zu gehen, erfüllt.
Rosmarie kam am 10. Juli 1938 als älteste von drei Töchtern in Saulgau in Baden-Württemberg zur Welt. Nach der Volksschule begann sie als Kindergartenhelferin zu arbeiten, um dann zwei Jahre später das Kindergärtnerinnenseminar in Sießen zu besuchen. Nach Abschluss der zweijährigen Ausbildung arbeitete sie zunächst in einem Kindererholungsheim und danach sechs Jahre als Kindergärtnerin in Saulgau.
Bei einem Seminar im Bildungshaus St. Arbogast lernte sie Frohbotinnen, die dort arbeiteten, kennen. Diese Art der Nachfolge Jesu sprach sie an und so trat sie 1963 in unsere Gemeinschaft, dem Werk der Frohbotschaft Batschuns ein. Nach der dreijährigen Ausbildungszeit im Haus der Frohbotschaft in Batschuns – die für sie keine leichte Zeit war –, legte sie die Gelübde ab. Anschließend wurde sie im Mädchenheim Maria Rädler in Hard eingesetzt, wo sie zusammen mit anderen Frohbotinnen für die innerösterreichischen Arbeiterinnen da war. Rosmarie war dort sehr beliebt, weil sie unermüdlich für die jungen Frauen da war, mit ihnen Ausflüge unternahm, Schifahren ging, bastelte und mit viel Aufmerksamkeit und Einsatzbereitschaft präsent war.
1974 begann ein neues Kapitel in Rosmarie´s Leben: Sie machte in der neu eröffnete Sozialakademie in Bregenz die Ausbildung zur Sozialarbeiterin. Nach dieser dreijährigen Ausbildung bekam sie eine Anstellung im Jugendamt der Bezirkshauptmannschaft Dornbirn, wo sie sich über 15 Jahre bis zur Pension mit Leib und Seele für die ihr anvertrauten jungen Menschen in nachgehender Sorge einsetzte. Ihre besondere Gabe war es, mit allen schnell in Kontakt zu kommen und jeden so anzunehmen, wie er oder sie ist.
In der Pension hat sich Rosmarie in ihrer Pfarre Schoren im Team Trost und Trauer über viele Jahre engagiert und Besuche bei Trauernden gemacht. Außerdem packte sie im Haus der Frohbotschaft überall, wo man sie brauchte, tatkräftig mit an.
Fotografieren, Reisen und Ausflüge machen waren ihre Leidenschaft. Ihre Fotokarten, die sie großzügig an alle verschenkte, waren schon fast legendär. Überhaupt liebte sie es, anderen eine Freude zu machen und war großzügig mit Schenken und Spenden.
Rosmarie wird uns mit ihrer direkten und unverblümten Art, mit ihren knappen, aber so treffsicheren Kommentaren, die uns oft zum Lachen brachten, und mit ihrer hoffnungsfrohen Glaubensgewissheit, mit der sie durchs Leben ging, in Erinnerung bleiben.
Auf die Frage vor einigen Jahren, wofür sie brenne, antwortete Rosmarie: „Ich brenne für den Auftrag, den Jesus allen gegeben hat, die bei ihm sein wollen: den Menschen zu dienen und seine Liebe zu leben und allzeit zu verkünden.“ Wir danken Rosmarie für ihr aufrichtiges Leben in der Nachfolge Jesu so wie sie es verstanden und getan hat.
Brigitte Knünz
Todesanzeige