Aus dem Leben von Monika Pedrini
Monika ist am 20. Jänner 1942 als zweites von drei Kindern in St. Anton am Arlberg auf die Welt gekommen. Als sie sieben Jahre alt war, übersiedelte die Familie nach Innsbruck. Dort ging sie in die Volksschule und dann weiter in die Hauptschule. Im Anschluss daran besuchte Monika die Bundeslehrerinnenbildungsanstalt in Innsbruck und schloss sie 1961 mit der Reifeprüfung ab. In der katholischen Jugendarbeit fand sie Menschen und einen Ort für sich, die ihr viel bedeuteten.
Ihr Berufsleben begann Monika als Volksschullehrerin in Kleinschulen. In dieser Zeit regte sich in ihr eine besondere Sehnsucht, die sie schließlich zum Entschluss führte, ihr Leben Gott zu weihen und in die Gemeinschaft Werk der Frohbotschaft Batschuns beizutreten, was sie 1964 tat. In Batschuns durchlief sie die dreijährige Ausbildung und legte 1967 ihre ersten Gelübde ab. Anschließend arbeitete sie zwei Jahre lang im von der Gemeinschaft betriebenen Mädchenheim Rankweil. Zu ihrer großen Freude durfte sie danach das Studium der Theologie und Germanistik in Innsbruck beginnen. Nach dem erfolgreich abgeschlossenen Studium unterrichtete sie vier Jahre im BORG Feldkirch.
Doch dann rief ein neuer Einsatzort: Monika kam ins Nils Stensen Jugendhaus nach Hamburg, wo sie als Referentin für religiöse Bildung mit der katholischen Jugend fünf Jahre verbrachte. Als sie merkte, dass diese Tätigkeit nicht mehr zu ihrem Alter passte, bekam sie eine verlockende Anfrage in die Klinikseelsorge nach Innsbruck. Sie absolvierte die Ausbildung zur Klinischen Seelsorge in Heidelberg und wechselte 1985 in die Krankenhausseelsorge an der Klinik Innsbruck. Dass hier Laien und noch dazu Frauen in diesen Beruf einsteigen, war ein Novum. Entsprechend schwierig, aber auch spannend war die Einstiegsphase. Monika merkte aber, dass das genau das Ihre war – und leistete in diesem Bereich der Laientheologen Pionierarbeit. Sie wurde zuständig für die Anleitung der Ehrenamtlichen, aber auch für die Theologiestudent:innen im Klinikpraktikum, arbeitete in der Konzepterstellung für das Pastoraljahr und in einer österreichweiten Gruppe zur Krankenhausseelsorge mit, wirkte im Ethik-Unterricht in der Krankenpflegeschule sowie im Lehrgang Sterbebegleitung mit. Auf diese Weise begleitete sie in ihren 17 Jahren in der Klinikseelsorge nicht nur kranke und sterbende Menschen, sondern auch viele in Ausbildung stehende junge Menschen.
Nach ihrer Pensionierung engagierte sich Monika ehrenamtlich im „Brunnen“ im DEZ als Gesprächspartnerin, bot Exerzitien im Alltag an, war bei der Caritas im Fachbereich Altenseelsorge und im Netzwerk älterer Menschen im Alpenland sowohl in der Konzepterarbeitung als auch mit Besuchen bei alten Menschen tätig. Außerdem machte sie alle zwei Monate im Bildungshaus Batschuns einen Wochenenddienst an der Rezeption. Später brachte sie Abwechslung in ein Seniorenheim oder auch in ihre Hausgemeinschaft, indem sie mit ausgesuchten Texten und Musik eine Adventstunde gestaltete. In Anerkennung für ihr großes ehrenamtliches Engagement wurde ihr 2018 das Caritas-Ehrenzeichen verliehen.
Mit zunehmendem Alter nahmen auch ihre körperlichen Beschwerden stetig zu. Schritt für Schritt organisierte sie sich die Hilfe, die sie brauchte. Sogar die Rettung rief sie selbst an, als sie Atemnot verspürte. Wenige Stunden später bereits, am 15. Mai 2025, verstarb sie in der Klinik Innsbruck.
Wir danken Monika für ihre Verdienste in der Krankenhausseelsorge – für ihr Mitwirken und Einstehen der Öffnung des Berufsbildes; für ihr Suchen nach wahrhaftig gelebter Spiritualität, stets verbunden mit dem konkreten Leben; für ihre Offenheit, mit der sie auf Menschen zugegangen ist; für ihre Treue zur Gemeinschaft. Sie möge nun befreit von allem Leiden die Herrlichkeit Gottes schauen.
Brigitte Knünz
Todesanzeige