Aus dem Leben von Martha Mayer
Martha Mayer wurde am 16. September 1934 als erstes von vier Kindern des Baumeisters Josef und Berta Mayer in Dornbirn geboren. Nach der Volks- und Hauptschule war sie zwei Jahre im elterlichen Haushalt tätig und absolvierte dann die Handelsschule in Marienberg. Sie arbeitete dann fünf Jahre bei einem Steuerberater und entschied sich dann für einen au-pair-Aufenthalt in Paris, wo sie das Französisch-Diplom erwarb. Wieder zurück in Vorarlberg, arbeitete sie noch zwei Jahre bei der Sparkasse Dornbirn.
Martha war in der Katholischen Jugend aktiv, auch als KJ-Führerin. Hier hörte sie wohl auch den Ruf, ihr Leben ganz in die Nachfolge Jesu zu stellen. So trat Martha 1960 der Gemeinschaft Werk der Frohbotschaft Batschuns bei. Ihr Sprachentalent wurde hier erkannt und so war nach den drei Jahren Ausbildung, die mit der Gelübdeablegung endete, gleich ihr erster Einsatzort Rom, im Internationalen Zentrum der Bewegung für eine Bessere Welt in Rocca die Papa. In den sechs Jahren dort erlebte sie hautnah die Aufbrüche in der Kirche, die das 2. Vatikanische Konzil mit sich brachte. Gerne erzählte Martha von dieser aufregenden Zeit an der Seite des Gründers der Bewegung für eine Bessere Welt, P. Lombardi, und nahm den Geist für eine offene Kirche, die den Menschen dient, auf.
1970 wurde sie von der Gemeinschaft zurückberufen, um die Aufgabe der Ausbildungsverantwortlichen in Salzburg zu übernehmen. Gleichzeitig baute sie dort ein Sekretariat für die Bewegung für eine Bessere Welt auf.
Drei Jahre später begann sie berufsbegleitend die Akademie für Sozialarbeit in Wien und arbeitete zugleich als Angestellte der Lehranstalt für Sozialarbeit der Caritas der Erzdiözese Wien.
Vier Jahre später kehrte sie nach Salzburg zurück und arbeitete vier Jahre an der Familienhelferinnenschule der Erzdiözese Salzburg.
1981 wurde sie erneut nach Rocca di Papa gerufen, wo sie nach eigenen Angaben eine spannungsvolle Situation vorfand.
Nach zwei Jahren kehrte Martha nach Vorarlberg zurück, wo sie neben der Pflege des Vaters bei der Caritas als Sozialarbeiterin arbeitete. Bereits nach einem Jahr trat sie die stellvertretende Leitung der Gemeinschaft an.
Im Jahr 1988 wagte sie noch einmal einen beruflichen Neuanfang indem sie einen Grundkurs für Krankenhausseelsorge in Salzburg besuchte und den Beruf als Krankenhausseelsorgerin im Krankenhaus Feldkirch bis zu ihrer Pensionierung 1995 ausübte.
In ihrer Pension ging ihre seelsorgliche Tätigkeit weiter, indem sie sich den vielen Menschen widmete, mit denen sie über mehrere Staatsgrenzen hinweg in Beziehung war: durch unzählige Besuche, Briefe und Telefonate.
Für alle überraschend kehrte Martha nach einem Aorta-Riss am vergangen Sonntag, 7. Juni zu ihrem Schöpfer zurück.
Martha´s Leben war geprägt von Vertrauen auf Gott und seine Führung. Sie selbst sagte mir in einem Gespräch, dass sie auch in den schwierigen Einsätzen gespürt habe, dass sie von Ihm begleitet und geleitet ist. Ihr Anliegen war es, das gegenseitige Verstehen und Miteinander in der Welt zu fördern. Auch ihre zunehmenden gesundheitlichen Gebrechen hat sie im Glauben getragen. Wir danken Martha für ihre leidenschaftliche Nachfolge Jesu in den wechselnden und oft herausfordernden Einsätzen für die Menschen.
Todesanzeige