Heimgang von Lisbeth Behm am 17.4.2023

Für alle überraschend schnell ist Lisbeth Behm am Montag, dem 17. April 2023 nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt zu ihrem Schöpfer heimgekehrt.

Lisbeth wurde am 19.4.1942 in Graz geboren. Ein Bruder von ihr starb einjährig, ein Halbbruder fiel im Krieg drei Tage nach ihrer Geburt. So wuchs sie als einziges Kind ihrer Eltern in der Ruckerlbergstraße auf. Nach der Grundschule machte sie die Lehre als Verkäuferin in einem Papiergeschäft und blieb dort noch drei Jahre. Danach arbeitete sie zwölf Jahre als Buchhalterin und Hausangestellte bei der Firma Schmölzer, danach noch drei Jahre als Sachbearbeiterin in einem Apothekengroßhandel.

1977 war ein Jahr der großen Veränderungen für Lisbeth: Sie wechselte zur Diözese Graz-Seckau als Sekretärin der katholischen Frauenbewegung und trat in die Gemeinschaft Werk der Frohbotschaft Batschuns ein, blieb aber weiterhin in Graz. In der Diözese wechselte sie zwei Jahre später ins Bauamt und 1985 ins Bischofssekretariat zu Bischof Weber. Als Sekretärin war sie dann bis zu seiner Emeritierung 2001 mit großer Umsicht und Diskretion tätig.

In ihrer Pension stand Lisbeth Bischof Johann Weber als Privatsekretärin und im Haushalt zur Verfügung – nun aber mit mehr Freiraum für andere Interessen. So machte sie eine Ausbildung zur Telefonseelsorgerin und arbeitet dort ehrenamtlich so lange es ihre Gesundheit zuließ mit.

Zeit war nun auch für ihre Hobbys handarbeiten, stricken, basteln, fotografieren und ihre Orchideen. Für Lisbeth gehörte es wie selbstverständlich dazu, dass sie ihre Kunstwerke – ob Fotokalender oder Engel in jeglicher Form - großzügig anderen verschenkte und so Freude bereitete.

Lisbeth hat an ihrer Dienststelle Verschwiegenheit gelernt – was für einige um sie manchmal schwierig war und als Verschlossenheit gedeutet wurde. Im Zweiergespräch mit ihr oder durch Erzählungen anderer erfuhr man dann, wie sehr sie ihren Blick auf die Kleinen, die Unbeachteten, die in Notsituationen gerichtet hat, diese wahrnimmt und in ihrer sehr bescheidenen und unauffälligen Art unterstützt wo sie kann. Sie hatte stets ein offenes Ohr für diese Menschen.

Diese Eigenschaft hat sie sich durch alle mühsamen Stationen ihres Lebens bewahrt. Die letzten sieben Jahre wohnte sie in Seniorenheimen, da ihre körperlichen Gebrechen dies erforderten. Geistig hell wach schaute sie, wie sie ihren Mitbewohner:innen da und dort Gutes tun konnte.

Nach Jahren mit Schmerzen, die kaum in den Griff zu bekommen waren, wurde sie für alle überraschend schnell von ihrer irdischen Mühsal erlöst. Wir danken Lisbeth für ihr Sein als Frohbotin, als die sie meist im Verborgenen gewirkt hat und wünschen ihr, dass sie nun leicht wie ein Schmetterling die Freude bei Gott erfährt.

Todesanzeige

Zurück