Für Hanni Matt hat sich am Morgen des 20. Novembers ein langer irdischer Lebensweg geschlossen.
Hanni wurde am 14. August 1926 in Innerlaterns geboren und wuchs dort mit ihren Eltern und drei Geschwistern in einer Landwirtschaft auf. Nach der Volksschulzeit lernte sie nähen und kochen und begann 1951 als Köchin im damaligen Jugendhaus Batschuns.
Noch im selben Jahr trat sie in unsere damals ganz junge Gemeinschaft ein. Nach ihrer zweijährigen Ausbildung legte sie 1953 ihre ersten Gelübde ab und wurde gleich anschließend zur Novizenmeisterin bestellt. Diese Tätigkeit wurde kurz unterbrochen durch eine Drucker-Ausbildung in Fribourg in der Schweiz sowie durch die Betreuung von Ungarn-Flüchtlingen in Marienruh.
1965 begann die Vorbereitung auf einen Pionier-Einsatz: Sie sollte zusammen mit Trudy Reichmuth eine Mädchenschule im Tiefland von Bolivien aufbauen. Nach einem Sprachkurs in Madrid und einem Vorbereitungsseminar in Freiburg brachen die beiden 1966 mit dem Schiff nach Südamerika auf. Unter armseligsten Voraussetzungen konnte zwei Jahre später in San Ignacio de Velasco die Schule mit der ersten Klasse starten. Hanni war für die Leitung der Hauswirtschaft und den Kochunterricht verantwortlich. Da Hanni das tropische Klima nicht gut vertrug, kehrte sie 1971 von ihrem Bolivien-Einsatz zurück.
1973 begann ihr Weg an der Seite von Grete Fürnschuß, indem sie die stellvertretende Leiterin der Gemeinschaft wurde. Zwölf Jahre lang nahmen die beiden die Verantwortung für die Gemeinschaft wahr.
1985 zogen beide in eine Wohnung in Rankweil. Hanni flog in ihrer Pension immer wieder für Aushilfseinsätze im St. Georgs-Kolleg nach Istanbul. In Vorarlberg war sie lange Zeit in der Telefonseelsorge und bei der Pfarrcaritas Rankweil engagiert.
2017 war dann der Umzug in das Sozialzentrum Klosterreben nötig geworden, wo Hanni und Grete zusammen ein Zimmer bezogen und irgendwie unzertrennlich waren. Es ist wie ein Geschenk, dass die beiden Frohbotinnen nur einen halben Tag auseinander zu Gott heimkehrten.
Wir danken Hanni für ihren unerschütterlichen Glauben, von dem sie sich getragen wusste, auf dessen Grundlage sie mutig neue Aufgaben und Herausforderungen angenommen hat und der sie im Alter zu einem gelassenen, vertrauenden und dankbaren Menschen werden ließ.
Todesanzeige