Änne wurde am 11. Jänner 1932 als drittes Kind in Hamburg geboren. Die Familie war in der Nazizeit nicht nur durch die Kriegswirren in einer schwierigen Situation, sondern auch durch die psychische Erkrankung des Vaters. Änne fand in dieser Zeit Unterstützung vom Ortspfarrer.
Bereits mit 14 Jahren verließ Änne ihre Familie und fand im Marienkrankenhaus in Hamburg Aufnahme und Heimat – Arbeit und Wohnung.
Ihr großer Wunsch war es, Kinderkrankenschwester zu werden. 1956, nach zweijähriger Ausbildung, bestand sie das Staatsexamen als Säuglings- und Kinderkrankenschwester.
Nach mehreren Stationen in Säuglingsheimen und Kinderkrankenhäusern arbeitete Änne von 1968 bis zu ihrer Pensionierung 1992 in der Kinderklinik Wilhelmsstift in Hamburg.
Ihre große Liebe und Sorge galt den kranken Säuglingen und Kindern, besonders denen, die wenig Zuwendung bekamen. Sie hat erzählt, dass sie viele „unbezahlte“ Stunden mit diesen verbrachte.
Durch Rita Reichmuth hat Änne im Niels-Stensen-Haus in Hamburg die Gemeinschaft Werk der Frohbotschaft Batschuns kennen gelernt. Im Jahr 1968 hat sie hier ihre Gelübde abgelegt und fand bei den Frohbotinnen in Hamburg ihre Beheimatung im Glauben.
Ihre Menschenzugewandtheit und ihr Glaube an einen liebenden Gott wurden durch das Gebet besonders aus den Psalmen gestärkt. Gerne verbrachte sie auch immer wieder Tage im Kloster Nütschau.
Trotz eines schwierigen Verhältnisses zu ihrer Mutter, hat Änne sie an deren Lebensende regelmäßig im Pflegeheim besucht und begleitet.
Auf Grund ihrer körperlichen Beschwerden musste Änne 2012 ins Pflegeheim übersiedeln.
In diesen 8 Jahren hat Monika Witt mit viel Kompetenz, Mitgefühl und praktischer Hilfe Änne begleitet und für sie gesorgt. Danke!
Am 29. August 2020 ist Änne zu ihrem Schöpfer und Begleiter heimgekehrt. Für sie gelten die Worte von Dorothee Sölle: „Am Ende der Suche und der Frage nach Gott steht keine Antwort, sondern eine Umarmung.“