Heimgang Marianne Rohner am 30.11.2014

Marianne war das erste von sechs Kindern des Lehrers Josef Rohner und seiner Frau Ludmilla, die Bankbeamtin war. Die Familie wohnte in Gries am Brenner, wo Marianne am 16.06.1924 geboren wurde. Später wurde der Vater nach Gerlosberg im Zillertal versetzt, die Familie übersiedelte und die weiteren Kinder wurden dort geboren.

1938 übersiedelte dann die Familie nach Dornbirn und Marianne übernahm immer mehr die Stelle der Hausfrau und Mutter, da ihre Mutter krank war.
Dieser Verzicht zieht sich durch ihr ganzes Leben. Immer war sie die Dienende, die Helfende, die ihre Wünsche zurückstellt. Auch ihr Bildungsdefizit mag sie manchmal belastet haben.

Nach dem zweiten Weltkrieg kam sie dann in Kontakt mit der Gemeinschaft der Frohbotschaft, die sich um Dr. Fasching bildete. Hier fand sie ihre geistige Heimat, ihre eigentliche Berufung, ihre eigentliche Lebensaufgabe. Leider konnte sie sich nicht ganz der Gemeinschaft zur Verfügung stellen, da sie weiterhin ihre Eltern, vor allem ihre Mutter, betreuen musste.
Marianne trat als eine der ersten der Gemeinschaft bei und sie mag es sicher bedauert haben, dass sie nicht, wie andere Frohbotinnen, eine Ausbildung machen konnte. Die Eltern waren ihre Pflicht, der sie sich fraglos stellte; ihre Heimat aber war „Batschuns“.

Es war damals der Beginn der Bewegung der Arbeiterpriester. So sah Marianne ihre Sendung darin als Arbeiterin unter Arbeitern zu wirken und in dieser Weise „die frohe Botschaft“ zu leben. Um für die Belange der Arbeiter besser gerüstet zu sein, ließ sie sich ein halbes Jahr karenzieren, um sich in Wien an der Sozialakademie in gewerkschaftlichen Angelegenheiten auszubilden.

Sie war dann auch bis zu ihrem Wegzug von Vorarlberg (nach dem Tod der Eltern) in der christlichen Gewerkschaft tätig. Die letzten Jahre ihrer Berufstätigkeit verbrachte sie im „Haus der Begegnung“ in Innsbruck, wo sie Küche- und Wirtschaftsleitung übernommen hatte. Zurück in Dornbirn-Haselstauden, war sie Mitglied des Pfarrgemeinderates und hielt Bibelstunden für Frauen.

Marianne hat trotz der damals aufkommenden, rückwärts gewandten Strömung in der Kirche eine unerschütterlich progressive Haltung bewahrt. „Des kut, wie as ko muaß, do künnend sie tua, was sie wänd!“ – war ihr Spruch.

Wir glauben, was für Marianne jetzt kommt , ist das Leben in der unvergänglichen, unbegrenzten Liebe.

» Todesanzeige (PDF)

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