Heimgang Angelika Gmeiner am 23.6.2015

Als junge Frau hat Gela die Bedrängnis durch den zweiten Weltkrieg miterleben müssen: Flucht, Bombardierungen in Freiburg und Innsbruck, Hunger, Kälte, Angst. Aber auch: Menschen, die sich immer wieder für sie eingesetzt haben. So schreibt sie im Anschluss an ihre Kriegserinnerungen: „Ich kann heute – in meinem hohen Alter – nicht genug dankbar sein für die oft wunderbare Rettung in schwieriger Notlage.“

Kriegsbedingt konnte sie die Seelsorgehelferinnenschule nicht abschließen, absolvierte dann aber die Fürsorgerinnenschule in Innsbruck und später die Ehe-, Familien- und Lebensberaterausbildung in Linz.

Gleich nach dem Krieg trafen sich vom Seelsorgeamtsleiter Dr. Fasching eingeladene junge Frauen zu einem Einkehrtag, darunter auch Gela. Hier baten sie Dr. Fasching, eine Gemeinschaft mit ihnen zu gründen. 1947 begann dann die Gemeinschaft, das Werk der Frohbotschaft Batschuns - mit Gela und ihrer Schwester Hedwig als zwei der ersten sieben Mitglieder.

Von nun an hat Gela dem Grundsatz der Gemeinschaft getreu versucht, ganz in Christus und ganz in der Welt zu leben und das Angesicht Gottes in den Menschen, die ihr begegnen, zu suchen. Das tat sie besonders im Seelsorgeamt in Feldkirch, zehn Jahre lang in der St. Paulus-Gemeinde in Hamburg, fünfzehn Jahre als Ehe- und Lebensberaterin im Pastoralamt der Diözese Linz und nach ihrer Pensionierung als Ansprechperson für viele Menschen in Bregenz und Umgebung.

Obwohl sie mit zunehmendem Alter das Alleinsein belastet hat - ihre Geschwister und auch viele Frohbotinnen sind vor ihr verstorben – hat sie ihren unverkennbaren Humor und auch ihr großes Gottvertrauen bewahrt.

Nach der Diagnose Lungenkrebs sah sie ihrem Tod ohne Schrecken entgegen. Nur ihren Geburtstag wollte sie noch erleben. Das tat sie auch – und verabschiedete sich dann drei Tage später aus diesem Leben.
In ihren Erinnerungen schreibt sie: „Gern denke ich an den Segenswunsch von Dr. Fasching an unserem Gelübdetag: ‚Ich weiß nicht, was aus dieser Gemeinschaft wird, eines aber ist sicher: Ihr werdet ein reicherfülltes Leben haben.‘ Heute kann ich rückblickend sagen: Dieser Wunsch ist für mich in Erfüllung gegangen.“

Wir danken Gela für ihren gelebten Glauben und ihre Treue seit der Gründung der Gemeinschaft.

Todesanzeige

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